Ein wichtiges Sachbuch: „Ungleich vereint“ von Steffen Mau

Eigentlich herrschte viele Jahre in Deutschland die Erkenntnis vor, dass sich Leben und Denken im Osten und Westen einander angleichen sollten und quasi zwangsläufig auch werden. Stattdessen scheinen sich die Gräben stetig weiter zu vertiefen. Steffen Mau, aus Rostock stammender Soziologe an der Humboldt-Uni Berlin, erklärt, wo und warum die Unterschiede immer ausgeprägter zu werden scheinen. Insbesondere das Staats- und Demokratieverständnis unterscheide sich in einigen Teilen der Gesellschaft erheblich. Sehr klar, verständlich und in einem freundlichen Grundton führt der Autor die Ursachen hierfür aus und erläutert, dass sich die Unterschiede wohl auf Dauer nicht einebnen lasse. Mau schlägt Maßnahmen zur gesellschaftlichen Partizipation und damit zur Stärkung der Zivilgesellschaft vor, die zur weiteren Diskussion in Ost und West anregen.

Das Buch ist eine sehr sachliche und gut lesbare Analyse der Verhältnisse in Deutschland und gerade im Vorfeld der Wahlen in den östlichen Bundesländern eine so sinnvolle wie sicherlich notwendige Lektüre.

Steffen Mau: „Ungleich vereint“
Suhrkamp, 168 Seiten, 18 Euro
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