Buchtipp: „Wackelkontakt“ von Wolf Haas
Da hat das Jahr erst angefangen und man fragt sich, in welcher Realität leben wir gerade eigentlich. Einziger Ausweg: das wahnwitzigste, unterhaltsamste und irgendwie genialste Buch des Jahres, das zum Glück schon jetzt erschienen ist: „Wackelkontakt“ von Wolf Haas.
Worum geht es: Franz Escher ist Trauerredner und wartet auf den Elektriker, der den Wackelkontakt seiner Küchensteckdose beheben soll. Beim Warten liest er eines seiner geliebten Mafiabücher über Elio Russo, einen Aussteiger und Kronzeugen der organisierten Kriminalität, der wiederum – als er ebenfalls Wartezeit zu überbrücken hat – zu einem Buch über einen mäßig erfolgreichen Trauerredner namens Escher greift.
Apropos Escher: da war doch was … Wie ein Spiegel im Spiegel werden höchst raffiniert, zwei mit sich und der ganzen Kulturgeschichte verwobene Stories zusammengepuzzelt, die am Ende ein kunstvolles Gesamtbild ergeben. Form, Plot und Stil des Wiener Autors passen wunderbar zueinander und sorgen für einen so prächtigen wie geistreichen Lesegenuss.
Wolf Haas: „Wackelkontakt“
Hanser Verlag, 238 Seiten, 25 Euro
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