Der ganz besondere Roman über die Lüneburger Heide: „Vom Norden rollt ein Donner“ von Markus Thielemann.
Der 19-jährige Jannes kümmert sich um seine Herde von Heidschnucken und Ziegen und zieht mit ihnen durch die Heide. Doch das Idyll hat Risse, Wölfe sorgen für Ängste und unheilvolle Ereignisse der Vergangenheit scheinen in der Landschaft verborgen zu sein. Aber im Grunde geht es vor allem um Jannes, der hin und hergerissen ist zwischen der Verantwortung als junger Hirte und Stammhalter seiner Familie und den eigenen Plänen und Träumen. Diese Konflikte werden ausgetragen mit den Akteuren seiner Familie, seinem Stiefvater Friedrich, der Mutter Sybylle, dem Großvater Wilhelm und der fast mystisch-rätselhaften Großmutter Eka. Zentraler Protagonist des Romans bleibt allerdings die Gegend. Es ist die Lüneburger Heide, die hier nichts Leichtes, Blühendes hat, sondern eher vergangene Leiden zu verbergen scheint.
Ein sehr lesenswerter Roman, ein „Antiheimatroman“ über eine einzigartige, magische Landschaft und ihren Menschen. Das Buch wurde im Juli vom NDR zum „Buch des Monats“ gekürt.
Markus Thielemann: „Von Norden rollt der Donner“
C. H. Beck Verlag, 287 Seiten, 23 Euro
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