Buchtipp: „In ihrem Haus“ von Yael van der Wouden

Heute unsere Empfehlung: „In ihrem Haus“ von Yael van der Wouden. Worum geht es: Isabel, eine junge Frau, lebt Anfang der 60er Jahre in einem Haus in der niederländischen Provinz mitten in der Natur. Hin und wieder bekommt sie Besuch von ihren Brüdern, Hendrik, der mit seinem Freund in der Großstadt lebt, und Louis. Einmal schaut Louis mal wieder mit einer neuen Freundin vorbei. Sie heißt Eva und wird kurze Zeit später vorübergehend bei Isabel zu ihrem großen Ärger einquartiert. Isabel ist recht feindselig der unerwünschten Mitbewohnerin gegenüber. Was will diese Frau in ihrem geliebten Haus? Dann ändert sich das Verhältnis der Frauen zueinander und sie stürzen sich in eine leidenschaftliche Liebesbeziehung. Aber welches Geheimnis verbirgt das Haus, dessen Geschichte in die unheilvolle Zeit der deutschen Besatzung zurückreicht. Ein sehr sensibel und spannungsreich erzählter Roman, wie ein Vermeer-Gemälde, zunächst etwas spröde, aber hinter der gutbürgerlichen Fassade verbergen sich Leidenschaft und so manches Grauen. Der Debütroman war auf der Shortlist für den angesehenen Booker Prize. Wie schön, dass jetzt die deutsche Fassung im Berliner Gutkind Verlag erschienen ist. Der Verlag hat in der letzten Zeit einige sehr bemerkenswerte Bücher für die deutschen Leser entdeckt. Da lohnt sich ein weiterer Blick ins vielversprechende Verlagsprogramm.

Yael van der Wouden: „In ihrem Haus“
Übersetzt aus dem Englischen von Stefanie Ochel
Gutkind Verlag, 320 Seiten, 24 Euro
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