Buchtipp: „Bleib“ von Adeline Dieudonné
Aus der Reihe „FreundInnnen der Buchhandlung empfehlen“, hier eine Leseempfehlung von Annette Bartlau: „Bleib“ von Adeline Dieudonné:
Eine Frau verbringt mit ihrem langjährigen Geliebten einige Tage in einem Chalet in den Alpen. Plötzlich stirbt er. Die Polizei zu rufen kommt für sie nicht infrage. Die Frau ist unfähig, sich von ihm zu trennen. So bleibt sie zunächst bei ihrem toten Liebhaber, verbringt weitere Tage mit ihm, spricht mit ihm, bis sie schließlich mit ihm auf dem Rücksitz im Auto losfährt – Ziel noch unklar. Währenddessen schreibt sie seiner betrogen Ehefrau Briefe, in denen sie das Geschehene genauso wie ihre Liebe versucht zu erklären. Gleichzeitig reflektiert sie ihr eigenes Leben. Der Schreibstil ist klar, poetisch und manchmal etwas rau. Das Lesen fordert, quält, fasziniert. Man schwankt zwischen tiefem Verständnis für die Gefühle und die Trauer dieser Frau und Unverständnis für ihr teilweise echt bizarres Verhalten. Ein sehr ungewöhnlicher Roman über Verlust, Abschied und vor allem: Liebe.
Adeline Dieudonné: Bleib
Übersetzt von Sina de Malafosse
dtv, 256 Seiten, 24 Euro
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