Wie sieht Euer Friedenstier aus? Malwettbewerb gestartet

Macht mit bei unserem Friedenstier-Malwettbewerb! Die KünstlerInnen der drei schönsten Tierchen erhalten je ein von Anne-Kathrin Behl signiertes Friedenstierbuch von uns. An dem Buch, das bei dtv erschienen ist, haben neben Anne viele namhafte Illustratoren und Kinderbuchautoren mitgewirkt. Die Erlöse dieses Benefizprojekts gehen an „Ärzte ohne Grenzen“.

Einsendeschluss für den Malwettbewerb ist der Welttag des Buches am 23. April 2025 um 10 Uhr.

Anforderungen an das Bild: Das Tier sollte Flügelchen haben (nicht unbedingt von Natur aus) und etwas Grünes im Maul tragen – so wie im Buch. Es gibt keine Alterbeschränkung, jede Maltechnik ist erlaubt.

Auf Nachfrage: Ja, auch ganze Schulklassen dürfen gerne mitmachen!

Mit der Einsendung der Bilder stimmt der Künstler/die Künstlerin zu, das Bild in der Buchhandlung und in dessen Medien zu veröffentlichen. Bitte gebt auf der Rückseite des Bildes eine Kontaktmöglichkeit an. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Natürlich könnt Ihr das Buch auch ganz normal im Laden erwerben.

Buchtipp: „Air“ von Christian Kracht

Leben wir in der Cloud oder in irgendeiner (anderen) wahnwitzigen Wirklichkeit? Christian Kracht hat mit „Air“ einen Roman geschrieben, an dem wir lange zu knabbern haben. Paul, ein Schweizer Inneneinrichter, lebt zusammen mit einer einäugigen Katze in einer durchdesignten, minimalistischen high-key Umgebung in weiß-silber-grau in the middle of nowhere auf den Orkney-Inseln, genau dort, wo schon Orwell „1984“ geschrieben hat. Er bekommt den Auftrag, für reichlich Knaster im norwegischen Stavanger große Hallen neu zu gestalten, in denen gigantische Server die Gedanken der Welt speichern und verarbeiten. Da bricht ein Sonnensturm aus, der Paul in eine andere Dimension katapultiert. Der Roman, eigentlich eher ein modernes Märchen, erinnert mit seinen verschiedenen Meta-Ebenen und tausend Anspielungen, etwa an „Krieg der Sterne“, „Per Anhalter durch die Galaxis“, die „Unendliche Geschichte“, „Die Brüder Löwenherz“, klassische Legenden, vielleicht „Faust“ und die Pop-Literatur. Sollte das etwa „der“ neue Klassiker der Moderne sein oder „nur“ ein grandioser Spaß? Nie war es herrlicher, sich mit Literatur in Welten jenseits frustrierender Realitäten schießen zu lassen.

Christian Kracht: „Air“
Kiepenheuer & Witsch, 215 Seiten, 25,-
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Buchtipp: „Hitler übersetzen“ von Olivier Mannoni

Einen schlechten Text gut übersetzen – geht das? Acht Jahre lang war Olivier Mannoni damit beschäftigt, Hitlers Buch „Mein Kampf“ für eine wissenschaftlich-kritische Ausgabe ins Französische zu übersetzen. Über diese Arbeit und die Abgründe nationalsozialistischer Rhetorik mit antisemitischen Thesen hat Mannoni einen bemerkenswerten Essay mit dem Titel „Hitler übersetzen“ geschrieben, der jetzt auf Deutsch erschienen ist. In dem Text nimmt Mannoni Bezug auf aktuelle rechtspopulistische Texte und verdeutlicht damit Parallelen zur heutigen Verbreitung antidemokratischer Thesen in Frankreich und Deutschland. Ins Deutsche übertragen hat den Essay von Mannoni die aus Celle stammende Übersetzerin und Autorin, Nicola Denis. Dazu gab es mit ihr im Deutschlandfunk ein sehr hörenswertes Interview, das als Podcast abrufbar ist. https://www.deutschlandfunk.de/olivier-mannoni-hitler-uebersetzen-ueber-die-sprache-des-faschismus-100.html

Olivier Mannoni: „Hitler übersetzen“
Aus dem Französischen übersetzt von Nicola Denis
HarperCollins, 144 Seiten, 22,-
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Buchtipp: „Die Tribute von Panem – Der Tag bricht an“ von Suzanne Collins

Weltweit frisch erschienen: „Die Tribute von Panem – Der Tag bricht an“ von Suzanne Collins. Es ist ein Prequel der dystopischen Saga um den Antihelden Haysmith Abernathy und die 50. Hungerspiele und spielt direkt vor dem ersten der drei Panem-Bände. Die Reihe gehört, begleitet von der erfolgreichen Verfilmung zu den weltweit erfolgreichsten Jugendbuchserien. Neben dem Kampf ums Überleben und um die Liebe sind „Macht, Propaganda und Widerstand“ die Schlüsselthemen der Story in einem System, in dem eine Minderheit die Mehrheit mit einer gewissen Raffinesse beherrscht. Damit lässt sich durchaus ein aktueller Bezug der Bücher begründen.

Suzanne Collins: Die Tribute von Panem- Der Tag bricht an
Oetinger, 464 Seiten, ab 14 Jahre, 26,-
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Buchtipp: „Nord Stream“ von Steffen Dobbert und Ulrich Thiele

Endlich wieder da: das heiß diskutierte Buch „Nord Stream“ von Steffen Dobbert und Ulrich Thiele. Alle bei Sternkopf & Hübel vorbestellten Bücher können ab jetzt abgeholt werden und auch für weitere Interessenten sind noch genügend Exemplare verfügbar. Ganz Erstaunliches und Erschreckendes fördern die beiden Journalisten in diesem Buch zutage. Sie beschreiben sehr sachlich wie der Kreml über Jahre hinweg systematisch mit Hilfe von Nord Stream ein Netzwerk in Deutschland aufgebaut hat, um seinen Einfluss auszubauen und den Angriff auf die Ukraine vorzubereiten. Spannend wie ein Polit-Thriller liest sich dieses Buch, das der deutschen Politik und deutschen Behörden in Teilen mindestens Naivität und Ignoranz bescheinigt.

Steffen Dobbert / Ulrich Thiele: „Nord Stream“
Klett-Cotta, 400 Seiten, 18 Euro
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Literarische Einstimmung auf den Frauentag

Der „Literarische Auftakt“ zum Internationalen Frauentag mit der GEW Celle: Es kam zu einem Austausch zu aktuellen Sachbüchern und Belletristik über feministische Themen. Kaffee und ein kleines Buffet, bereitgestellt von der GEW, erfreuten Frauen wie Männer. Lieblingsbücher, die diskutiert und mit Herzblut empfohlen wurden, waren unter anderem:

– Jarka Kubsova: „Marschlande“
– Mareike Fallwickl: „Wut, die bleibt“
– Rufi Thorpe: „Only Margo“
– Melara Mvogdobo: „Großmütter“
– Gün Tank: „Die Optimistinnen – Roman unserer Mütter“
– Gerd Brantenberg: „Die Töchter Egalias“
– Leonie Schöler: „Beklaute Frauen“
– Virginia Woolf: „Ein Zimmer für sich allein“

Jugendbuchtipp: „Die drei ??? – Das Geheimnis der sieben Palmen“ von Marco Sonnleitner

Ein ganz besonderes Schmankerl zum 150. Geburtstag von Thomas Mann: Die drei ???-Detektive Justus, Peter und Bob ermitteln dieses Mal unter anderem in dem Haus des „Zauberers“ in Pacific Palisades bei Los Angeles. Es geht um das seit dem zweiten Weltkrieg tatsächlich verschwundene Manuskript Buddenbrooks. „Seven Palms“, das Haus , in dem Thomas Mann zehn Jahre seiner Emigration verbracht hat, dient heute dem kulturellen Austausch zwischen den USA und Deutschland. Glücklicherweise blieb es ja von den Flammen der jüngsten Waldbrände in der Gegend knapp verschont. Hier spielt die neue, spannende Story der jungen Detektive. Ein Muss für junge und alte Fans des Kult-Trios.

Marco Sonnleitner: Die drei ??? – Das Geheimnis der sieben Palmen
Kosmos, 160 Seiten, 12,-
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Lillys Buchtipp: „Okaye Tage“ von Jenny Mustard

Lust auf eine wilde und ziemlich besondere Liebesgeschichte? Lilly hat einen ganz speziellen Tipp für Euch: „Okaye Tage“ von Jenny Mustard. Die junge Schwedin Sam ist für ein Praktikum in einer hippen Agentur in ihrer Traumstadt London. Dort verliebt sie sich in Luc. Beide sind sich bewusst, dass diese Beziehung nur vorübergehend sein kann. Die gemeinsame Zeit erleben sie in Turbo-Geschwindigkeit mit allen Höhen und Tiefen. Den besonderen Charme des Buches machen die zwei stetig wechselnden Perspektiven aus. Immer abwechselnd erzählen Sam und Luc wie und von welchen Emotionen begleitet sie diese Beziehung erleben. Eine Achterbahnfahrt mit einem unerbittlichen Countdown bis zum überraschenden Ende. Es geht um Menschen so zwischen zwanzig und dreißig, die sich orientieren, ihr Leben irgendwie geregelt bekommen möchten, die Liebe suchen und ihren Traum leben wollen. Dieses Debüt von Jenny Mustard ist unbedingt zu empfehlen.

Jenny Mustard: „Okaye Tage“
Eichborn, 368 Seiten, 24,-
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Buchtipp: „Coast Road“ von Alan Murrin

Der irische Autor Alan Murrin nimmt uns in seinem Debütroman „Coast Road“ mit in den beeindruckenden und fesselnden Kosmos der Menschen einer Kleinstadt im Nordwesten Irlands im Jahr 1995. Drei Frauen, ihre Familien und das Umfeld lernen wir bis in die intimen Details ihrer Hoffnungen, Sorgen und Grenzen kennen: zum einen Izzy, verheiratet mit dem Lokalpolitiker James. Ihr Lebenstraum, an der Hauptstraße der Stadt einen kleinen Laden zu betreiben, sabotiert ihr Ehemann nachhaltig und erfolgreich. Das ist einer von mehreren Gründen dafür, dass Izzy das Scheitern ihrer Ehe ständig bewusst wird. Zum Zweiten erleben wir Colette, die Femme fatale des Ortes, von den Männern wegen ihrer Schönheit heimlich begehrt, von den Frauen wegen ihrer Tapferkeit und ihrer natürlichen Eleganz bewundert, aber auch von allen ausgegrenzt, weil sie sich über die geltenden Regeln hinweggesetzt hat. Von einem kleinen Cottage an der titelgebenden Küstenstraße aus will sie Kontakt zu ihren Kindern wiederaufbauen. Dritte Frau ist Dolores. Sie ist unglücklich gefangen in einer Ehe mit dem zur Gewalt neigenden Schürzenjäger Donal. Der Roman, bei dtv in einer wunderschönen Ausstattung erschienen, erzeugt eine ganz besondere Spannung. Wie in einem Tschechow-Stück sind die Figuren in ihrem Gefühlsleben verhängnisvoll untereinander verwoben und den gegebenen Umständen ausgeliefert. Setzt sich insbesondere eine Frau über die Grenzen und Regeln hinweg, entsteht eine Dynamik mit weitreichenden Folgen. Dabei hat der Autor seine Figuren sehr sensibel, liebevoll und menschlich – jede mit Stärken und Schwächen – gestaltet, dass sie den Leserinnen und Lesern sehr nahekommen. Man kennt und liebt sie doch alle.

Alan Murrin: „Coast Road“, Roman
aus dem Englischen übersetzt von Anna-Nina Kroll
dtv, 2025, 384 Seiten, 24,-
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Kundinnen empfehlen – der Buchtipp von Annette: „Achtzehnter Stock von Sara Gmuer

Annette, eine unserer ganz netten und belesenen Kundinnen, ist begeistert von dem Roman „Achtzehnter Stock“ von Sara Gmuer. Worum geht es? Sie schreibt:

„Wanda, Schauspielerin ohne Ausbildung und schon einige Zeit ohne Job, lebt mit ihrer kleinen Tochter in einem heruntergekommenen Berliner Plattenbau und hat sich in ihrem kleinen Kosmos der Hausgemeinschaft Verbündete gesucht, um über die Runden zu kommen. Man unterstützt sich gegenseitig, wird aber skeptisch beäugt, wenn man vom „besseren Leben“ träumt. Dann geschieht das scheinbar Unmögliche: Wanda lernt einen bekannten Schauspieler kennen und bekommt einige Zeit später sogar eine Rolle in einer Netflix-Serie. Zunächst wirkt alles wie ein Traum, doch nach und nach wird Wanda von ihrem echten Leben eingeholt, und schließlich eskaliert die Situation…

Darf man Träume haben, wenn man „die Platte im Rücken“ hat? Der Roman beschreibt authentisch zwei gegensätzliche Welten und dazwischen taumelnd eine Mutter, die ihrer Tochter doch vor allem ein gutes Leben ermöglichen möchte.“

Sara Gmuer: „Achtzehnter Stock“
Aus der immer wieder erfrischenden hanserblau-Reihe, 224 Seiten, 22 Euro
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