Buchtipp: „Lichtspiel“ von Daniel Kehlmann
Nach der „Vermessung der Welt“ und „Tyll“ jetzt endlich wieder ein Roman von Daniel Kehlmann: „Lichtspiel“ heißt das Buch, das bereits viele Fans und viel Beachtung in den Feuilletons gefunden hat. Es geht um den Regisseur Georg Wilhelm Pabst, einer der ganz Großen der 20er und 30er Jahre, der Greta Garbo entdeckte und einige Klassiker der deutschen Filmgeschichte schuf. Mit der Emigration in den 30er Jahren klappte es nicht, stattdessen arbeitete er weiter in Deutschland.
Kehlmann erzählt die Geschichte eines sehr begabten, empathischen Menschen, der um sein Schicksal und um seine Haltung ringt. In einer Schlüsselszene will ihm ein Mephisto-gleicher Goebbels die Seele abkaufen. Für eine gewisse Distanz zur Haupthandlung sorgt die Figur des Franz Wilzek, der für eine eine besondere Perspektive auf Pabst sorgt. Ein ganz großer Roman, der in einer sehr cineastischen Erzählweise die Geschichte eines Künstlers in einer schwierigen Zeit wiedergibt, viele Fragen stellt, ohne alle beantworten zu können. Daniel Kehlmann: „Lichtspiel“ Rowohlt 480 Seiten, 26 Euro