Aus der Reihe „Nette KundInnen der Buchhandlung empfehlen“ heute der Tipp von Annette Bartlau: „Der Kaninchenstall“ von Tess Gunty
Was für eine skurrile, mitreißende Geschichte! Mittelpunkt der Story ist eine mysteriöse junge Frau, die in einer WG in einem heruntergekommenen amerikanischen Wohnkomplex lebt, auch genannt Kaninchenstall.
Es geht unter anderem um ein Online-Kondolenzbuch, einen Kinderstar aus einer 50er-Jahre-Sitcom, Tieropfer, eine Mutter, die sich vor den Augen ihres Babys fürchtet, ein nicht von allen gern gesehenes Stadtentwicklungsprojekt und immer wieder um Hildegard von Bingen. Leben und Tod, Trauma und Glück sind in dieser Geschichte auf eine besondere Art verbunden. Am Ende ist man atemlos und irgendwie geschockt, aber auch begeistert von den vielen Ideen und Charakteren.
Zu vielen anderen Personen, die nur ganz kurz Erwähnung finden oder den Weg der Protagonist*innen streifen, wünscht man sich direkt weitere, eigene Romane dieser vielversprechenden Autorin.
Tess Gunty
Der Kaninchenstall
Übersetzt von Sophie Zeitz
Kiepenheuer & Witsch, 416 Seuten, 25 Euro