Buchtipp: „Der Duft von Eis“ von Yoko Ogawa
Wer hätte gedacht, dass Mathematik so sinnliche Seiten hat? In diesem Roman der japanischen Autorin Yoko Ogawa geht es um die Verbindung hoch sensibler Sinneswahrnehmungen und quasi genialer analytischer Fähigkeiten. Die junge Frau, Ryoko, war gerade mal ein Jahr mit Ruki zusammen, einem hübschen Parfumeur mit ausgeprägtem Ordnungssinn. Da setzt er seinem Leben jäh ein Ende.
Ryoko begibt auf Spurensuche, um eine Erklärung für den Suizid ihres Freundes zu finden. Bei seiner Mutter, seinem Bruder, an einer Eislaufbahn und auf einer Reise nach Prag stößt sie auf Facetten von Ruki und auf Geschichten, die ein völlig neues, überraschendes Bild ergeben. Was steckte hinter der schönen Maske des jungen Mannes?
Ein sehr schön zu lesender Roman, der einiges über die Menschen in Japan erzählt, über die Fassaden, hinter denen wir uns mitunter verbergen und über das Sinnliche, das für das Prickelnde im Leben sorgt.
Yoko Ogawa:
Der Duft von Eis
Liebeskind Verlag, 263 Seiten, 24 Euro